Pestalozzi-Projekt RELING neu eröffnet

Breites innovatives Angebot für sonst schwer erreichbare Personen in Mitte

In modernen und hellen Räumen präsentiert sich jetzt Reling, die offene Anlauf- und Beratungsstelle für Soziale Arbeit in Hamburg-Mitte. An diesem Mittwoch (27. 9.) wurde das neue Projekt der Pestalozzi-Stiftung Hamburg offiziell eröffnet. Es weist mehrere Alleinstellungsmerkmale und neue auch innovative Angebote speziell für ansonsten schwer erreichbare Personengruppen auf. Monatlich kommt das Reling-Team bereits auf rund 600 Kontakte.

Am neuen Standort Niedernstraße 122 (Altstadt) wenden sich insgesamt sechs pädagogische Fachkräfte im Bezirk Hamburg-Mitte und teilweise den angrenzenden Bezirken an Menschen, die besonders belastet sind und Hilfe benötigen, z. B. bei Obdachlosigkeit, Suchterkrankung, Arbeitslosigkeit oder auch psychischer Erkrankung. Auch Flucht/Migration, Straffälligkeit und Haftentlassung zählen dazu. Soweit möglich, werden bei Reling für sie und mit ihnen individuelle Lösungsstrategien und Perspektiven entwickelt. Sie sollen dabei helfen, persönliche Probleme und gesellschaftliche Widerstände aus eigener Kraft zu überwinden.

„… ohne Anmeldung, auch mit Postfachadresse und digitalen Hilfen“

„Uns zeichnet aus, dass wir ohne Anmeldung auskommen, im Wortsinn also niedrigschwellig sind“, sagt Reling-Leiter Matthias von Hacht, „in der Niedernstraße können Besucher*innen sich auch unabhängig von der Beratung aufhalten, bekommen Wasser und Kaffee. So versuchen wir, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und bieten damit eben diesen niedrigschwelligen Zugang zu unseren Hilfsangeboten.“ Außerdem hält Reling hier eine Postfachadresse für Obdachlose vor und hilft, wenn Behörden- und andere Kontakte digital erledigt werden müssen.

…Baustein des „Nationalen Aktionsplans Wohnungslosigkeit“

Natja Berg und Kai Gosslar, Vorstände der Pestalozzi-Stiftung Hamburg, begrüßten unter anderem Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, und Tanja Becker, Leiterin des Job Centers team.arbeit.hamburg Altstadt. Berg unterstrich die Bedeutung des Projekts angesichts zunehmender Obdachlosigkeit: „Es ist umso wichtiger, dass es Räume wie die Reling gibt und Menschen, Organisationen und Partner, die sich gemeinsam für diese Angebote einsetzen.“ Bei der Pestalozzi-Stiftung hob sie Britt Lemke hervor, die als Leiterin der Fachabteilung „Assistenz zur Teilhabe“ Reling initiiert und konzipiert hat.
Hintergrund:

Mit mehr als 1.000 wohnungslosen Menschen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern war 2022 Hamburg die deutsche Großstadt mit den meisten Wohnungslosen Quelle: Diakonie). Somit ist Reling auch ein wichtiger Baustein des Nationalen Aktionsplans Wohnungslosigkeit, mit dessen Hilfe bis 2030 Wohnungs- und Obdachlosigkeit überwunden werden soll.

„…. hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle in der Hamburger Innenstadt entwickelt“

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, sagte: „In der Einrichtung Reling bekommt jede und jeder die individuelle Hilfe, die sie oder er benötigt, sei es aufgrund einer Suchterkrankung oder einer psychischen Erkrankung, Existenznot, Wohnungslosigkeit usw. Reling hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle für hilfsbedürftige Menschen in der Hamburger Innenstadt entwickelt. Das Angebot hat sich um das Modellprojekt Obdachlosigkeit in der Neustadt erweitert. Wir freuen uns, dass wir bei diesem Projekt mit Reling zusammenarbeiten können und wünschen dem Verein in den neuen Räumlichkeiten viel Erfolg für die Zukunft.“

„…unkompliziert und ohne Wartezeit auch bei uns im Hause“

„Wir im Standort Altstadt von Jobcenter team.arbeit.hamburg freuen uns über die enge und kooperative Zusammenarbeit mit Reling. Neben dem Angebot in der Niedernstraße berät Reling an zwei Tagen in der Woche in den Räumen unseres JC-Standortes Altstadt. Wir sehen es als Vorteil, dass wir unkompliziert und ohne Wartezeit unsere Kund*innen zwecks weiterer Beratung an Reling verweisen können. Sie erhalten auf diesem Weg zusätzliche Unterstützung und Hilfestellung bei den vielfältigen Problemlagen, die neben der Wohnungslosigkeit ihren Alltag erschweren“, sagt Standortleiterin Tanja Becker.

„…den Klienten und dem Stadtteil helfen, stationär und mobil“

Weitere Besonderheiten zeichnet Reling aus. Dazu gehört neben der engen Kooperation mit team.arbeit.hamburg ein neues Modellprojekt zur quartiersbezogenen aufsuchenden Arbeit für Menschen in besonders prekären Lebenslagen. Reling-Leiter von Hacht: „Unser Wunsch ist es, gemeinsam mit der Stadt Hamburg beziehungsweise dem Bezirk Mitte Angebote zu schaffen, die diesen Personenkreis unterstützen, um weitere Verwahrlosung und Verelendung der Klienten und des Stadtteils zu vermeiden. Gemeinsam mit Bewohner*innen und Gewerbetreibenden der Neustadt will Reling Perspektiven entwickeln, um allen Betroffenen Unterstützung anzubieten.“

Und Reling macht mobil: Jeden Mittwoch- und Donnerstagnachmittag ist das Reling-Team auch auf der Straße unterwegs. Dabei werden Menschen an unterschiedlichen Plätzen in Hamburg-Mitte aufgesucht und unverbindlich wird Ihnen Hilfen vor Ort angeboten.

Weitere Informationen:
https://reling-hamburg.de/
https://pestalozzi-hamburg.de/
E-Mail:
kontakt@reling-hamburg.de
Telefon Matthias von Hacht: 040/ 23 83 03 53