175 Jahre Pestalozzi-Stiftung Hamburg – eine kleine Zeitreise

~ Hinrich Hauschild

“Was die Hausordnung anbetrifft, so richtet sich dieselbe nach der Jahreszeit. Im Winter stehen die Kinder um 6 1/2 – 7 Uhr, im Frühling und Herbst um 5 – 5 1/2 Uhr, im Sommer um 4 1/2 Uhr auf. Nachdem sie sich angekleidet, machen sie ihre Betten; dann waschen sich die Knaben auf dem Hofe, die Mädchen im Hause. Nachdem dieses geschehen ist, versammeln sich alle Kinder in der Klasse zu einer kleinen Morgenandacht und erhalten sodann ihr Morgenbrod. Daraufhin gehen sie an die Arbeit; die Mädchen reinigen die Schlafstuben und die Klasse, den Vorplatz, -die Diele, so wie die Leuchter und das andere Hausgerät. Einige Knaben müssen gleich die Kühe füttern, während andere Holz spalten und in die Küche tragen, Messer und Gabeln reinigen u.s.w……” (2)

Der “Kastanienhof” in Billwärder, eröffnet am 8.August 1847

Aus heutiger Sicht lassen sich diese Textzeilen zeitlich schwer einordnen. Sie wurden im Jahr 1848 verfasst und stellen einen Auszug des ersten Jahresberichts von C.C. Kellinghusen dar, dem Direktor des ersten Kinderheimes der Pestalozzi Stiftung Hamburg (PSH) in Hamburg Billwärder. Über mehrere Seiten berichtet er darin sehr ausführlich dem Stiftungsvorstand über das erste gemeinsame Jahr mit seinen etwa 20 Zöglingen auf dem “Kastanienhof” in den Vierlanden. Der Auszug aus der Hausordnung für die Heimkinder versetzt uns um 175 Jahre zurück in eine Zeit, die nur dann ansatzweise verstanden werden kann, wenn man die damaligen Lebensumstände näher betrachtet.

 

 

Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
Reaktionen von Kirchenmännern
Rolle der Freimaurerlogen
Namensgebung
In Barmbek
In Volksdorf
In Ohlstedt
Die Stiftung heute
Abbildungen und Quellen