Jahres-Kalender 2017 der Kreativgruppen der Pestalozzi-Stiftung Hamburg
Kunst ist es, der Seele eine Form zu geben. Egal, aus welchem Material
(Stein)
Die Kunstgruppen der Pestalozzi-Stiftung Hamburg sind Angebote in unseren Begegnungsstätten in Berne und Hummelsbüttel. Ihr Angebot richtet sich an Klientinnen und Klienten mit einer psychischen Erkrankung und/oder geistiger Behinderung. In einem geschützten Rahmen treffen sie sich einmal in der Woche, um sich an diversen künstlerischen Materialien auszuprobieren. Sie sind in ihrer Kreativität frei und selbstbestimmt. Beim Zeichnen, Seidenmalen, Speckstein bearbeiten und weiteren kreativen Materialien und Möglichkeiten tritt der Alltag in den Hintergrund. Das künstlerische Arbeiten fördert die Konzentrationsfähigkeit, steigert das Selbstwertgefühl und hilft auch dabei, Stress und Anspannungen abzubauen. Ein weiterer wichtiger Faktor in den Gruppen ist es, die freie Zeit gemeinsam zu gestalten, neue Kontakte zu knüpfen, eigene Ideen einzubringen und sich auszutauschen.
Unter der Anleitung von Anja Göllner und Sabine Lamprecht haben die Kreativgruppen die Bilder für den diesjährigen Jahreskalender der Pestalozzi-Stiftung Hamburg geschaffen. Diese Einzel- und Gruppenbilder waren vom 13. November 2016 bis zum 26. Januar 2017 im ViaCafélier in Altona in der Paul-Dessau-Straße 4 ausgestellt.
Wir stellen die Bilder hier noch einmal vor – zunächst das Gruppenbild für den Titel des Kalenders und die Bilder von Anneliese und Katrin für den Januar und den Februar. Das März-Motiv ist von Anja, das April-Motiv von ‘Stein’, das Mai-Motiv von Sonja.
Einige wenige Kalender sind noch gegen eine Spende für die Kunstgruppen in der Geschäftsstelle der Pestalozzi-Stiftung Hamburg erhältlich und können für den Versand bestellt werden unter Tel. 63 90 14 0 oder info@pestalozzi-hamburg.de).
Über das Juni-Motiv möchten wir noch etwas mehr berichten.
Es ist ein Gemeinschaftsbild der Kunstgruppe Berne. Es entstand auf Wunsch der TeilnehmerInnen, gemeinschaftlich an einem Bildprojekt zu arbeiten und etwas zusammen zu gestalten.
Hierbei fiel die Wahl aus unterschiedlich motivierten Gründen schnell auf das Motiv eines Baumes, der für viele eine besondere Aussagekraft und starke Symbolik hat und in dem sich viele wiederfinden. Der Baum steht u.a. für Beständigkeit, ist tief verwurzelt. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen vermissen,aufgrund des durchgemachten Leidensweges und ihrer Erfahrungen dieses Gefühl, einen festen Platz in der Welt zu haben.
Auch der Bezug zur Natur und zum Wechsel der Jahreszeiten war mehreren TeilnehmerInnen wichtig bei der Motivwahl, ebenso wie die Umsetzung als einen „belebten“ Baum, mit Eichhörnchen und Vogel.
Nachdem eine Teilnehmerin den Baum frei Hand vorgezeichnet hatte, begannen alle ohne konkrete Vorgabe an einer selbstgewählten Stelle mit dem Malen (Acryl), Gestalten und Ausschmücken, arbeiteten sich vor und ließen auf der Leinwand ihren eigenen Teil des Baumes in den nächsten übergehen.
Die Gruppe konnte überrascht feststellen, wie gut das Selbstgemalte mit dem der anderen harmoniert und zu „einem“ Baum wurde. Deutlich wurde und wird beim Betrachten, dass der Baum, obwohl (oder gerade weil) seine einzelnen Äste und Teile so unterschiedlich sind, eine harmonische und lebendige Einheit bildet.