Geschrieben

Der Vorstand der Pestalozzi-Stiftung Hamburg hat sich aus gegebener Veranlassung mit einem offenen Brief an Mitarbeitende und Kooperationspartner gewandt:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Es ist ein großes Ding in der Welt, die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen.“
Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827)
Wir als Vorstand der Pestalozzi-Stiftung Hamburg verstehen unsere Tätigkeit auch, uns politisch zu positionieren, wenn wir dieses für notwendig und sachgerecht halten.

Seit geraumer Zeit erleben wir eine schleichende aber gewaltige Veränderung unseres gesamtgesellschaftlichen Klimas. Unmenschliche Taten und Haltungen werden salonfähig, Politiker definieren „Menschlichkeit“ neu, Bürger fühlen sich gefährdet durch das, was sie bisher bereichert hat. Es geht keinem Menschen in unserem Land dadurch schlechter, dass wir Menschen auf der Flucht einen sicheren Ort und möglicherweise eine neue „zweite“ Heimat anbieten und trotz dieser Erkenntnis werden Menschen in ihrer Not von Bürgern für die eigene persönliche Situation verantwortlich gemacht. Weltreligionen dienen den Menschen zum Leben und nicht zum Töten, Menschen die im Namen eines Glaubens töten, folgen nicht den Worten der Religion, sondern der Instrumentalisierung aufgrund der eigenen Ohnmacht. Auseinandersetzungen zwischen Menschen, Gruppen, Staaten entstehen nicht durch Menschlichkeit und Empathie, sondern durch wirtschaftliche- und/oder Machtinteressen Einzelner oder Gruppen.

Wir wünschen uns von Euch und denjenigen die Ihr kennt, die wiederum andere kennen, dass wir gemeinsam lauter sind als diejenigen, die Hass verbreiten und Ressentiments schüren. Indem wir uns eindeutig positionieren. Indem wir uns rechtzeitig deutlich empören und stets wachsam sind. Denn wenn sich Menschen für ihre rassistischen Äußerungen nicht mehr schämen, dann wird uns allen die spätere Empörung nichts mehr nützen.

Wer sich engagieren möchte:
https://www.aufstehen-gegen-rassismus.de/lokal/hamburg

Aufstehen gegen Rassismus